Echtzeit-Kommunikation

Drei Szenarien für Echtzeit-Kommunikation im Tourismus

Alle reden über Echtzeit. Mehr denn je möchte der Mensch Informationen aus erster Hand, möglichst unmittelbar zum Geschehen und mit der Möglichkeit zur Interaktion erhalten. Diese Entwicklung stellt momentan viele Branchen, wie beispielsweise den Journalismus, auf den Kopf.

Und auch im touristischen Bereich ist Echtzeit-Entwicklung inzwischen angekommen. Live-Webcams und tagesaktuelle 360-Grad-Ansichten sowie – in abgeschwächter Form – virtuelle Rundgänge, etwa mittels Google-Street-View oder Google-Business-Photos, sind längst Standard in der Tourismusbranche.

Dennoch muss man zukünftig über Alternativen dazu nachdenken, denn bei all den bestehenden Lösungen fehlt jeweils die für Konsumenten derzeit wichtige Interaktions- und Kommunikationsmöglichkeit.

Wir stellen Euch nachfolgend drei Formate vor, die das Potential besitzen, Echtzeit-Kommunikation im Tourismus zukünftig zu forcieren.
 

Livestreams ermöglichen in Echtzeit „vor Ort“ zu sein

 
Die digitalen Livestream-Anwendungen Meerkat und Periscope sind derzeit in aller Munde. Sie ermöglichen dem Nutzer die Welt durch die Augen (oder das Smartphone) jemand anderes zu sehen.

Mit dieser Entwicklung bricht eine neue Ära des Live-Videos an. Der Konsument wird auch in dieser Sparte zum Produzenten (Prosument), denn die Handhabung der Anwendungen ist simpel und ohne zusätzliche Kosten versehen. Als Konsequenz nehmen Live-Aufnahmen quantitativ stark zu. Und natürlich kann man dem Ganzen durch ein durchdachtes Konzept ebenfalls einen qualitativen Anstrich verpassen.

Daraus ergeben sich viele interessante Möglichkeiten für den Tourismus. Wir denken da zum Beispiel an Live-Stadtführungen mit einem einheimischen Stadtführer, Live-Show-Cooking in der Hotelküche oder Live-Reisen mit Mitarbeitern des Reisebüros. Damit erhält Euer Erlebnis-Marketing eine neue, spannende Dimension.

Momentan wenden zunächst Early-Adopter die neuen Livestream-Anwendungen an, deswegen gibt es kaum relevante Erfahrungsberichte. Das ist aber genau Eure Chance! Als experimentierfreudiges, innovatives Tourismusunternehmen kann man sich so momentan von der Konkurrenz abheben.
 

Twitter Q&As schaffen in Echtzeit „persönlichen“ Kontakt

 
Twitter Q&As (digitale Interviews zwischen einem interessierten Publikum und Fachexperten oder prominenten Persönlichkeiten) verbreiten sich aufgrund zunehmender Beliebtheit immer schneller.

Man nehme einen festgelegten Zeitpunkt und einen festgelegten Q&A-Hashtag und kommuniziere beides vorab an eine breite Öffentlichkeit, am besten online und offline. Dem Q&A selbst sollte man einen einheitlichen Rahmen verleihen (Begrüßungs- und Dank-Tweet) und zwischendrin strukturiert vorgehen.

Das heißt: Nicht alle Fragen müssen zwangsläufig beantwortet werden. Das ist mitunter zu zeitaufwendig. Entscheidet man sich aber für interessante Fragen, so sollten diese mit einer Antwort versehen retweetet werden, um sie für alle Leser und nicht nur für den Fragesteller sichtbar zu machen.

Im touristischen Bereich könnten solche Twitter Q&As zum Beispiel wunderbar im Destinationsmarketing eingesetzt werden. Virtuelle Fragen können von Kurdirektoren und Veranstaltungsorganisatoren, Einheimischen (Trend: Social Travelling) bis hin zu bekannten Testimonials einer Region beantwortet werden.

Anschließend ist es sinnvoll, das Q&A in einer übersichtlichen Form auf dem Blog z.B. via Storify zusammen zu fassen. So haben auch alle, die das Q&A live verpasst haben, eine Chance die Informationen nachzulesen.
 

Live Walls bündeln in Echtzeit relevante Informationen

 
Live Walls oder Social Media Walls sammeln und bündeln alle aktuellen Einträge in verschiedenen sozialen Netzwerken über ein bestimmtes Thema, etwa eine Rundreise, eine Destination oder eine Veranstaltung. Die Bündelung geschieht anhand festgelegter Hashtags und Usernames.

Diese Walls können entweder digital auf einer Webseite oder auch „offline“ auf einem Bildschirm in der Lobby eines Hotels, eines Reisebüros oder einer Touristinformation abgebildet werden.

Ein Interessent findet mittels der Hashtags, die natürlich in jedem Fall dementsprechend kommuniziert werden müssen, relevante Echtzeit-Informationen auf einen Blick und kann darauf seinerseits reagieren.

wall-explorer-hotels-47_web

Die süddeutschen Explorer Hotels nutzen dieses Echtzeit-Kommunikationsmittel bereits seit einiger Zeit sehr erfolgreich. In jeder Hotellobby warten zwei große „Explorer Walls“ mit Multitouch-Screens darauf, die Hotelgäste mit aktuellen Fotos rund um die Themen Freizeitaktivitäten, Ausflüge etc. zu versorgen. Gäste können selbst per App Fotos von ihrem Aufenthalt und ihren Ausflügen zu der Explorer Wall hinzufügen. Auch auf der jeweiligen Hotelwebseite sind die Walls einsehbar.
 

Fazit

 
Echtzeit-Kommunikation im Tourismus steht erst am Anfang, doch die Möglichkeiten hierzu werden immer vielfältiger. Ob Livestream, Twitter Q&A, Live Wall oder ein ganz anderes Konzept; um die internetaffine Generation als Zielgruppe anzusprechen beziehungsweise nicht zu verlieren ist Kreativität und Mut gefragt, neue Wege zu beschreiten. Als Early-Adopter des Trends stehen Euch momentan noch alle Türe offen, auf Euch aufmerksam zu machen.

Bildnachweis: © Explorer Hotels

Dieser Artikel wurde geschrieben von Susanne Krebs

Susanne verbindet ihre Leidenschaft für Reisen mit ihrem Interesse an Online Marketing und Social Media. Nach Studienaufenthalten in Spanien und Schweden unterstützt sie seit 2014 das Team der social media akademie für reise und touristik im Bereich Content Marketing.

  Newsletter der social media akademie für reise und touristik

Melde Dich für unseren kostenfreien Newsletter an und Du bekommst regelmäßig wertvolle und aktuelle Tipps zu Social Media Marketing im Tourismus sowie besondere Infos zu unseren Workshops direkt in Dein E-Mail-Postfach!

Hinweise zu der von der Einwilligung mitumfassten Erfolgsmessung, dem Einsatz des Versanddienstleisters MailChimp, Protokollierung der Anmeldung und Deinen Widerrufsrechten erhältst Du in unserer Datenschutzerklärung.