
01 Feb. Boom! Beats und Regeln: So nutzt Du Musik auf Social Media ohne Ärger!
Nutzung von Musik auf Social Media: Was Unternehmen wissen müssen
Musik ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Social-Media-Inhalten. Sie verleiht Beiträgen mehr Emotion, verstärkt die Wirkung von Storytelling und kann die Reichweite sowie die Interaktion deutlich erhöhen. Musik kann Spannung aufbauen, eine bestimmte Stimmung erzeugen oder einfach nur als Branding-Element fungieren.
Besonders für Destinationen, Hotels oder Reiseveranstalter bietet sich Musik an, um die Atmosphäre eines Ortes einzufangen und Emotionen bei der Zielgruppe hervorzurufen.
Doch Vorsicht: Die falsche Musiknutzung kann nicht nur rechtliche Konsequenzen haben, sondern auch dazu führen, dass Inhalte gelöscht oder stummgeschaltet werden. In diesem Artikel erfährst Du, welche Musik Du als Unternehmen nutzen darfst, welche Risiken es gibt und was Du auf den verschiedenen Plattformen beachten musst.
Welche Musik darf ich als Unternehmen nutzen?
Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, Musik rechtssicher in Social-Media-Inhalten zu verwenden:
- Lizenzfreie oder GEMA-freie Musik: Musik aus speziellen Bibliotheken, die explizit zur kommerziellen Nutzung freigegeben ist. Oder kostenpflichtige Dienste wie Epidemic Sound oder Artlist.
- Eigene Musik: Selbst komponierte oder in Auftrag gegebene Musikstücke bieten vollständige Kontrolle über die Nutzung und verhindern rechtliche Probleme.
- Plattform-spezifische Musikbibliotheken: Einige Social-Media-Plattformen bieten eigene Musikdatenbanken an, die Unternehmen unter bestimmten Bedingungen verwenden dürfen.
- Achtung: Die Nutzung von populären Songs aus den Charts ist für Unternehmen in der Regel nicht erlaubt. Diese sind urheberrechtlich geschützt und dürfen meist nur von privaten Nutzern verwendet werden. Auch wenn ein Song auf einer Plattform verfügbar ist, bedeutet das nicht automatisch, dass er für kommerzielle Zwecke genutzt werden darf.
Was passiert, wenn ich Musik verwende, die ich nicht nutzen darf?
Die unerlaubte Nutzung geschützter Musik kann schwerwiegende Folgen haben:
- Stummschaltung oder Entfernung Deines Beitrags: Viele Plattformen erkennen geschützte Musik automatisch und entfernen den Ton oder blockieren das gesamte Video.
- Urheberrechtsansprüche und Abmahnungen: Rechteinhaber können Ansprüche geltend machen, was zu Abmahnungen oder sogar Schadensersatzforderungen führen kann.
- Einschränkung der Reichweite: Beiträge, die gegen Urheberrechte verstoßen, werden oft algorithmisch abgestraft und weniger Nutzern ausgespielt.
- Kontosperrung: Bei wiederholten Verstößen können Social-Media-Konten dauerhaft gesperrt werden.
Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich daher genau informieren und ausschließlich lizenzierte oder erlaubte Musik verwenden.
Plattformen und ihre Regelungen
Facebook & Instagram
Meta unterscheidet zwischen privaten Nutzern und Unternehmen. Während private Accounts Zugang zur allgemeinen Musikbibliothek haben, ist dies für Unternehmensprofile nicht der Fall.
- Sound Collection: Facebook und Instagram bieten eine eigene Bibliothek mit lizenzfreier Musik an (Meta Sound Collection). Diese darf von Unternehmen genutzt werden.
- Eingeschränkte Musiknutzung: Viele populäre Songs sind für Unternehmensaccounts gesperrt. Wird unerlaubte Musik verwendet, kann der Ton entfernt oder der Beitrag stummgeschaltet werden.
- Alternative: Eigene Musik oder lizenzierte Tracks von Musikplattformen wie Epidemic Sound oder Artlist.
- Achtung: Auf Instagram werden einem mit einem Unternehmensaccount auch Songs angezeigt, die nicht in der Sound Collection enthalten sind. Man sollte diese meiden.
TikTok
TikTok unterscheidet ebenfalls zwischen privaten und geschäftlichen Accounts:
- Kommerzielle Musikbibliothek: Unternehmen dürfen nur Musik aus der „Commercial Music Library“ verwenden (TikTok Commercial Music Library).
- Keine Nutzung von Trend-Sounds: Viele virale Sounds und Hits sind für Unternehmensprofile nicht nutzbar.
- Möglichkeit: Unternehmen können eigene Sounds hochladen oder lizenzierte Musik aus Drittanbieterdiensten nutzen.
- Achtung: TikTok bietet viele aktuelle SOngs an, die man auf Instagram und Facebook nicht nutzen kann. In den AGB von TikTok wird jedoch explizit angegeben, dass man diese nur Plattformintern nutzen darf. Also darf man das Video nicht herunterladen und dann auf einer anderen Plattform teilen.
- Musikeinbindung über Video-Pins: Seit 2023 ermöglicht Pinterest Musiknutzung in Idea Pins.
- Eingeschränkte Bibliothek: Die bereitgestellte Musik ist meist auf private Nutzer beschränkt. Für Unternehmen gelten strengere Vorgaben.
- Achtung: Auch hier dürfen die Inhalte mit Musik nur auf Pinterest verwendet werden und nicht für andere Plattformen heruntergeladen werden. Pass auf, es gibt auch Musik, die nicht Lizenzfrei ist, diese wird jedoch auch so markiert.
YouTube
- YouTube Audio-Bibliothek: Hier gibt es eine Sammlung kostenlos nutzbarer Tracks (YouTube Audio Library).
- GEMA-relevante Musik: Musik mit einer Creative-Commons-Lizenz ist in der Audio Library gekennzeichnet. Der Künstler muss dann in der Videobeschreibung erwähnt werden
- Achtung: Achte auf die Richtlinien von YouTube zur Nutzung von Musik und Soundeffekten aus der Audio Library.
- LinkedIn bietet derzeit keine eigene Musikbibliothek.
- Unternehmen müssen lizenzierte oder selbst erstellte Musik verwenden.
Was ist mit Schnitt-Apps wie CapCut oder Canva?
Viele Schnitt- und Bearbeitungs-Apps bieten integrierte Musikbibliotheken an. Doch Vorsicht:
- CapCut: Die Musikbibliothek von CapCut ist nur für TikTok nutzbar. Verwendest Du diese Musik für Instagram oder Facebook, kann Dein Video stummgeschaltet oder entfernt werden. Des Weiteren ist es nicht rechtssicher, da die Recht ja nur für TikTok gelten und Du somit rechtswidrig die Musik verwendest.
- Canva: Canva bietet eine Mischung aus lizenzfreier und geschützter Musik. Vor der Nutzung solltest Du prüfen, ob der gewünschte Song kommerziell freigegeben ist.
- Andere Apps: Auch andere Schnittprogramme wie InShot oder Splice haben Musikoptionen, die oft nur für private Nutzung bestimmt sind. Lies immer die Lizenzbedingungen genau durch!
Wichtige Tipps für Unternehmen
- Prüfe die Lizenzbedingungen: Nutze nur Musik, die kommerziell erlaubt ist.
- Nutze Plattform-Bibliotheken: Meta Sound Collection oder TikTok Commercial Library bieten rechtssichere Optionen.
- Setze auf eigene oder lizenzierte Musik: Plattformen wie Epidemic Sound, Artlist oder PremiumBeat sind gute Alternativen.
- Vermeide Urheberrechtsverletzungen: Unerlaubte Musik kann zu Beitragsstreichungen oder Kontosperrungen führen. Und kann richtig viel Geld kosten.
- Bleibe auf dem Laufenden: Musikrecht ändert sich ständig – behalte die aktuellen Regeln im Blick.
- Du bist Dir unsicher? Lass Dich für Deine tägliche Social Media Arbeit von einem Rechtsanwalt beraten, bevor Du mit dem Bereich Musik und Memes durchstartest.
Fazit
Musik ist ein wirkungsvolles Mittel, um Social-Media-Content emotionaler und ansprechender zu gestalten. Unternehmen müssen jedoch genau darauf achten, welche Musik sie verwenden, um rechtliche Probleme zu vermeiden. Durch den Einsatz lizenzierter Musik, eigener Kompositionen oder der Plattform-spezifischen Bibliotheken steht einer erfolgreichen Social-Media-Strategie nichts im Wege.
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Dieser Artikel wurde geschrieben von Maike Ovens
Maike Ovens ist die Inhaberin der social media akademie für reise und touristik. Seit über 15 Jahren ist sie nun schon im Tourismus zu Hause. Sie kann auf die Leitung verschiedener erfolgreicher, touristischer Events zurückblicken und war zuletzt Head of Sales & Marketing bei der auf den Tourismus in Asien spezialisierten Marketing-Initiative Go Asia.