Digitale Elite

„Digitale Elite“ – Die neue Zielgruppe

Eine neue Studie der MMGY Global/Harrison Group 2013 zeigt auf, dass es eine neue Klasse von Reisenden in den USA gibt: Die sogenannte „Digitale Elite“.

Diese Gruppe der „Digital Travelers“ besitzt und benutzt mindestens zwei mobile Geräte (Smartphone und ein Tablet), um eine Reise zu planen und/oder zu buchen. Dieses Segment ist seit 2011 bis heute um 600 Prozent gestiegen. Noch in 2011 lag die Zahl der Nutzer von 2 mobilen Endgeräten bei nur 5 Prozent, jetzt liegt sie bei 33 Prozent.

Der Vizepräsident von MMGY Global, Steve Cohen, betont dabei, das die Reisebranche sich diese neue Zielgruppe ganz genau anschauen muss. Diese Gruppe bildet schließlich die nächste Generation von Reisenden.
Außerdem wurde in der Studie herausgefunden, dass die „Digitale Elite“ schon jetzt mehr als der gewöhnliche Reisende ausgibt, dies soll sich in den kommenden Jahren sogar noch um ein Vielfaches steigern.

Wird sich die „Digitale Elite“ auch auf dem deutschen Markt etablieren? Viele Menschen haben auch in der Bundesrepublik schon heute mindestens ein Smartphone und auch einen Tablet PC, welche gerne zusammen genutzt werden, um z.B. abends auf der Couch im Internet zu surfen. Doch wird dort auch speziell Urlaub gebucht und gibt diese Zielgruppe überhaupt mehr Geld aus als evtl. im Reisebüro? Wenn man sich aktuelle Zahlen der AGOF (www.agof.de/2013-reise-touristik) ansieht, kauften mehr als 50 Prozent der Internetnutzer in den vergangenen drei Monaten auch Touristikprodukte über das Netz und jeder zweite Nutzer in Deutschland geht inzwischen auch mobil ins Internet. Die „Digitale Elite“ wächst also auch in Deutschland.

Ein kurzer Einblick in die Studie zeigt, was den Unterschied zwischen der „Digitalen Elite“ und den „normalen Reisenden“ ausmacht:

Aufkeimender Markt

Die „Digitale Elite“ verwendet zwei mobile Endgeräte. In den USA ist die Zahl der Verbraucher mit Smartphones von 23 auf 62 Prozent gestiegen. Bei Tablet PCs ist der Anstieg noch höher. In 2011 wurde ein Tablet PC nur von 7 Prozent der Reisenden verwendet, heute sind es bereits 43 Prozent.

Familienstand

Die Hälfte der „Digitalen Elite“ hat Kinder im Haus (50 Prozent). Im Gegensatz dazu stehen Reisende, die weniger online-affin sind – hier zählt man nur 37 Prozent.
51 Prozent der „Digitalen Elite“ sind oft mit ihren Kindern gereist und diese haben aktiv im Haushalt sowie auch bei Auswahl des Reiseziels (78 Prozent) starken Einfluss. Nur 38 Prozent der weniger online-affinen Reisenden fahren mit Ihren Kindern häufig weg und auch die Mitbestimmung bei der Auswahl von Reisen fällt hier etwas geringer aus. (70 Prozent)

Digital Travelers haben mehr Spaß

Dieses Ergebnis hätte man eventuell nicht erwartet, da man vielleicht die „Digitale Elite“ eher in Verbindung bringt mit langen Arbeitszeiten im Büro. Doch ganz oben in der Gunst stehen im Vergleich zu den normalen Reisenden „relaxen zu Hause“ mit Aktivitäten wie Alkohol trinken (53 im Gegensatz zu 43 Prozent), Sex (41 im Gegensatz zu 35 Prozent), schlafen (38 im Gegensatz zu 32 Prozent) und lesen (38 im Gegensatz zu 34 Prozent).

Internationales Interesse

Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der „Digitalen Elite“ in den Vereinigten Staaten reist lieber international mit mindestens einer Reise außerhalb der USA im letzten Jahr. Im Gegensatz zu den „less-connected“ Reisenden (38 Prozent).
Außerdem haben Sie öfters als die konventionellen Reisenden West Europa besucht (39 im Gegensatz zu 29 Prozent).

Social Media

Hier entsteht ein großer Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Mindestens 81 Prozent (im Gegensatz zu 70 Prozent) der „Digitalen Elite“ sind bei Facebook, 48 Prozent bei LinkedIn (im Gegensatz zu 28 Prozent), 33 Prozent bei Twitter (im Gegensatz zu 19 Prozent), 23 Prozent bei YouTube (im Gegensatz zu 19 Prozent), 23 Prozent bei Google+ (im Gegensatz zu 13 Prozent) und 19 Prozent bei Pinterest (im Gegensatz zu 9 Prozent).

Eigenschaften

Neben der Nutzung von zwei mobilen Endgeräten ist die „Digitale Elite“ glücklicher (82 im Gegensatz zu 72 Prozent), zuversichtlicher (52 im Gegensatz zu 47 Prozent) und kontaktfreudiger (47 im Gegensatz zu 40 Prozent). Viele beschreiben sich selbst auch als gesünder (50 im Gegensatz zu 44 Prozent) und fitter (32 im Gegensatz zu 25 Prozent) oder möchten gesünder werden bzw. leben. (62 im Gegensatz zu 56 Prozent)

Kaufgewohnheiten

Wenn es darum geht die besten Preise und Reiseangebote und Service zu finden, wendet sich die „Digitale Elite“ meist an ein Online Reisebüro (53 im Gegensatz zu 45 Prozent).

Drängen nach besseren Webformaten

Neun von zehn haben letztes Jahr Reservierungen im Internet getätigt, 10 Prozent mehr als die normalen Reisenden.
Die „Digitale Elite“ ist jedoch auch anspruchsvoll und sucht verstärkt z.B. nach modernen Webelementen wie z.B. interaktive Karten und Websiten, die optimiert sind für mobile Geräte. Dieses ist in der Tourismusbranche leider immer noch nicht so ausgeprägt und daher für die zukünftige Ansprache und Gewinnung von Gästen und Reisenden der „Digitalen Elite“ im Tourismus extrem wichtig.

Bildnachweis: © rimmdream – Fotolia.com

Dieser Artikel wurde geschrieben von Maike Ovens

Maike Ovens ist die Inhaberin der social media akademie für reise und touristik. Seit über 15 Jahren ist sie nun schon im Tourismus zu Hause. Sie kann auf die Leitung verschiedener erfolgreicher, touristischer Events zurückblicken und war zuletzt Head of Sales & Marketing bei der auf den Tourismus in Asien spezialisierten Marketing-Initiative Go Asia.

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