Hashtag-Marketing für Destinationen

Manchmal kann einen das Gefühl ereilen, man sieht den Text vor lauter Hashtags nicht. Doch die Rauten sind – richtig eingesetzt – nützliche Wesen. Sie agieren als roter Faden im Labyrinth des Social Web und bringen Ordnung in die täglich rund 500 Millionen Tweets oder 60 Millionen Instagram Fotos. Und nicht nur das! Ist ein Hashtag richtig gewählt, dann animiert er Communities zum Teilen und Generieren von Content.

Vor diesem Hintergrund ist die Disziplin Hashtag-Marketing geboren und ihr Potential für Destinationen ist sehr groß.

Der Hashtag als Chance für Destinationen

Interessierte Reisende können sich vorab gezielt über die Destination informieren. Ein Hashtag mit großer Reichweite bündelt dabei nicht nur Informationen, die von Destinationsmarketingorganisationen (DMO) direkt gestreut werden. Erfahrungsberichte, Eindrücke und Bilder von anderen Touristen und – im besten Fall – auch Einheimischen erreichen den Interessenten und können somit entscheidend zum Buchungsentschluss beitragen.

Während der Reise sind Hashtags ein Tool zur unmittelbaren Recherche sowie Aufbereitung von Erlebnissen und Impressionen. Direkt und indirekt besitzen Hashtags so eine integrierte Bewertungsfunktion für die Destination – schneller und einfacher als Bewertungsportale.

Dennoch sind Hashtags keine Selbstläufer. Jeder noch so kreativ gewählte Hashtag verschwindet ohne richtige Kommunikation schnell in der Versenkung.

Die nachfolgenden Beispiele zeigen drei unterschiedliche, kreative Hashtag-Konzepte aus Destinationen, die erfolgreich umgesetzt werden.

Queenslands Hashtag mit Synergieeffekt

Der australische Bundesstaat Queensland, hat mit #thisisqueensland einen prägnanten und starken Destinations-Hashtag etablieren können. Allein auf Twitter werden unter diesem Hashtag stündlich mehrfach Tweets abgesetzt.

Das Besondere: Der Hashtag wird nicht nur von Touristen und der DMO selbst verwendet. Durch die offene Formulierung des Hashtags, identifizieren sich Einheimische und in Queensland ansässige Unternehmen ebenfalls damit. Der Hashtag zieht inzwischen eigenständig seine Kreise und die gesamte Region profitiert von erhöhter Bekanntheit.

Dänemarks Foto- und Hashtag-Stopps

Einen etwas anderen Ansatz verfolgt VisitDenmark. Im Rahmen der Kampagne ShareDenmark, die diesen Sommer gelauncht wurde, hat die DMO 50 sehens- und teilenswerte Orte und Attraktionen mit ihren jeweiligen Hashtags auf ihrer Homepage nach Regionen kategorisiert und aufbereitet. Diese Übersicht soll allen Interessierten helfen, ihre Reise nach Dänemark bestmöglich vorzubereiten.
Zusätzlich sollen Touristen vor Ort animiert werden ihre Erfahrungen und Erlebnisse auf Instagram, Facebook und Twitter zu teilen.

Das Besondere: VisitDenmark kommuniziert die Kampagne nicht nur online. Offline – sprich direkt vor Ort – weisen rote Straßenschilder auf die Aktion und gleichzeitig auf den richtigen Hashtag hin. Dieser greifbare Hinweis ist einerseits eine kluge Erinnerungsfunktion. Andererseits werden Personen informiert und animiert, die zuvor online nicht auf die Kampagne aufmerksam wurden.

Das Ergebnis kann man auf visitdenmark.com bestaunen. Dort wurde eine Instagram Live Wall eingerichtet, die alle Bilder der 50 Kampagnen-Hashtags bündelt.

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Unterwegs in NRW – Live und in Hashtag

Unter dem Hashtag #deinnrwlive (in leichter Abänderung des Standard-Hashtags #deinnrw) hat der Tourismus NRW e.V. in diesem Frühjahr ein interaktives Social Media Projekt ins Leben gerufen. Mitarbeiter der DMO sowie Privatpersonen, die sich zuvor bewerben konnten, besuchen in regelmäßigen Abständen verschiedene Städte des Bundeslandes und berichten von ihrer Tour live auf Facebook und Twitter. Die Community hat die Möglichkeit, die Erlebnisse anhand des Hashtag zu verfolgen und somit Anreize und Anregungen für eigene Besuche zu erhalten.

Fazit

Diese Best Practice Beispiele zeigen, dass Destinationen Hashtags erfolgreich einsetzen können, wenn sie

1. prägnant und offen formuliert sind, sodass sich möglichst viele Personengruppen (Touristen, Dienstleister, Unternehmen, Einheimische) angesprochen fühlen

2. auf verschiedenen Kanälen kommuniziert werden (ideal zur breiten Online-Kommunikation ist eine visuelle Offline-Unterstützung mit Erinnerungsfunktion sowie Informationsfunktion für weitere Zielgruppen)

und 3. beispielsweise mit kreativen und interaktiven Kampagnen ergänzt werden, um das Interesse der Community aufrechtzuerhalten.

Bildnachweis: Unsplash, Jill Heyer

Dieser Artikel wurde geschrieben von Susanne Krebs

Susanne verbindet ihre Leidenschaft für Reisen mit ihrem Interesse an Online Marketing und Social Media. Nach Studienaufenthalten in Spanien und Schweden unterstützt sie seit 2014 das Team der social media akademie für reise und touristik im Bereich Content Marketing.

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