Snapchat im Tourismus

Snapchat im Tourismus: Ist das Kunst oder kann das weg?

Snapchat? Das ist doch diese Spielerei von Jugendlichen, oder? Das war es vielleicht noch vor ein, zwei Jahren. Inzwischen hat sich Snapchat allerdings als beliebtes Soziales Medium etabliert. Nicht nur bei Teens und Millennials. Was also hat es mit der vielzitierten App auf sich und müssen wir uns damit ernsthaft auseinandersetzten? Wir verraten Euch fünf gute Gründe, warum es definitiv kein Fehler ist, in die Welt Snapchats hinein zu schnuppern.

Gekommen, um zu bleiben

Snapchat startete 2011 als Messaging App. Das Besondere: Die Text-, Bild- oder Videonachrichten sind höchstens 10 Sekunden lang sichtbar, dann verschwinden sie. Ein bisschen so wie die sich selbstzerstörenden Botschaften bei James Bond. Im Oktober 2013 wurde dann ein Feature eingeführt, das Snapchat eigentlich erst so richtig interessant macht und auch Marketer rund um den Globus aufhorchen ließ: die „Stories“. Nutzer können ihre Snaps (sprich Fotos oder Videos) nun in chronologischer Reihenfolge in einer „Geschichte“ sammeln, die für Freunde und Follower 24 Stunden lang sichtbar sind.

Der Erfolg spricht für das Konzept. Inzwischen vermerkt Snapchat rund 200 Millionen aktive Nutzer im Monat (Vergleich Instagram: 400 Millionen; Pinterest: 100 Millionen) und in nur einem Jahr haben sich die täglichen Video-Views von 4 Milliarden auf 8 Milliarden (März 2015 bzw. 2016) verdoppelt. Das ist ziemlich beeindruckend und verdeutlicht, dass Snapchat in unserem schnelllebigen Internet keine Eintagsfliege ist, die man unterschätzen sollte.

Snapchat – Eine gute Inspirationsquelle

Auch wenn Ihr privat oder mit Eurem Unternehmen noch nicht sofort unter die Snapchatter gehen wollt, so bietet die App doch eine Menge Content-Inspiration. Ein toller Anhaltspunkt sind dabei zum Beispiel Reiseblogger. Was zeigen sie in ihren Stories, wenn sie unterwegs sind. Was ist also relevanter Content, den Ihr vielleicht in etwas anderer Form oder auf einem anderen Kanal ebenfalls zeigen könntet? Oftmals sind es hier, anders als bei Instagram, das inzwischen oftmals recht gestaged ist, die kleinen und authentischen Dinge.

Eines der ersten touristischen Unternehmen auf Snapchat ist Neckermann (Nutzername: neckermannde). Die Thomas Cook Tochter ist im Juli vergangenen Jahres auf Snapchat gestartet, nach eigener Aussage, um erst einmal einfach zu experimentieren. Inzwischen kooperiert der Reiseveranstalter mit verschiedenen Influencern, die auf und für Neckermann snappen.

Es kostet ja nichts

Snapchat ist ein idealer Ort zum Experimentieren, denn erstens sind die Kosten gleich null und zweitens hält sich der mögliche inhaltliche „Schaden“ in Grenzen, denn die ersten Gehversuche sind nach 24 Stunden vom Erdboden verschwunden. Auch wenn Ihr feststellt, dass Eure Zielgruppe mit Snapchat nichts anfangen kann oder dass Ihr selbst nicht genug Muße für dieses Medium besitzt, so habt Ihr in diesem Prozess keinerlei Budget verschwendet oder Euch anderweitig die Finger verbrannt.

Habt Ihr irgendwann Feuer gefangen und geht mit Eurem Unternehmen unter die professionellen 24/7-Snapchatter, dann sollte dafür natürlich eine Stelle geschaffen werden (zumindest eine feste Verantwortlichkeit), die dann auch etwas kostet. Aber Ihr könnt für’s Erste klein und kostengünstig anfangen.

Kommunikation in Echtzeit

Unserer Meinung nach ist Kommunikation in Echtzeit einer der interessantesten Punkte an Snapchat. Für alle unter Euch, die regelmäßig mit Live Events zu tun haben, wird es jetzt spannend, denn Snapchat ist ein wunderbarer Kanal um diese zu dokumentieren. Anders als Live-Vidos à la Periscope und Co. gestaltet sich Snapchat deutlich flexibler. Ihr müsst nicht ununterbrochen filmen oder Fotos machen, habt aber dennoch am Ende des Tages eine schöne „Story“ Eures Events, die Ihr bei Bedarf herunterladen und auf anderen Kanälen teilen könnt.

Snapchat – Wissen ist Macht

Zugegeben, die Handhabung von Snapchat erschließt sich für alle, die das zwanzigste Lebensjahr vollendet haben, vielleicht nicht zu 100 Prozent intuitiv. Und rein marketingtechnisch betrachtet eignet sich Snapchat derzeit auch nicht zum Erreichen hochgesteckter Performance- oder Absatz-Ziele (es sei denn man ist vielleicht Nike oder Coca-Cola). Aber Snapchat allein deswegen zu ignorieren, weil es Kinderkram ist, ist vielleicht eine verschenkte große Chance. Gerade als Destinationen oder Hotels, die sehr stark von der visuellen Vor-Ort-Kommunikation leben, könnt Ihr den Kanal nutzen, um authentisch Eindrücke Euren Followern zu übermitteln.

Auch wenn Ihr persönlich zu dem Schluss kommt, dass Snapchat (noch) absolut nichts für Euer Unternehmen und/oder Eure Zielgruppe ist, so könnt Ihr wenigstens mitreden! Die meisten Eurer Konkurrenten können das bestimmt nicht! Die ganz experimentierfreudigen unter Euch können sich übrigens auch mal musical.ly ansehen. Dorthin scheinen die Teens geflohen zu sein, als „alte Menschen“ Snapchat für sich entdeckten…

Ihr wollt mehr über Snapchat erfahren? Dann kontaktiert uns gerne direkt.

Dieser Artikel wurde geschrieben von Susanne Krebs

Susanne verbindet ihre Leidenschaft für Reisen mit ihrem Interesse an Online Marketing und Social Media. Nach Studienaufenthalten in Spanien und Schweden unterstützt sie seit 2014 das Team der social media akademie für reise und touristik im Bereich Content Marketing.

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